Makroaufnahme eines Marienkäfers
Sartseite

Was gerade in der Natur so los ist. Krokusse, Schneeglöckchen, Bienen und Co.

Makroaufnahme eines Marienkäfers

Es ist Mitte März und endlich scheint sich der Winter dem Frühling ergeben zu wollen. Die Nase des Schneemanns liegt als letztes Überbleibsel einsam und vergessen auf dem Boden. Noch letzte Woche zierte sie sein eisiges Gesicht. Aber nicht heute. Heute lockte mich die warme Frühlingsluft nach draußen.

Welche Motive kann man derzeit fotografieren?

Mit meinem Teleobjektiv und meiner Nahlinse gewappnet, versuchte ich genau das herauszufinden. Und ich muss sagen, da ist ganz schön viel los. Am Ende des Tages kamen so einige Motive zusammen. Du musst nur genau hinschauen.

Schneeglöckchen und Krokusse

Schon seit Tagen bewunderte ich die Widerstandsfähigkeit dieser kleinen tapferen Blumen, die frierend auf den Frühlingsbeginn warteten.

Schneeglöckchen und „Keine SD Karte“

In meinem Garten gibt es ein einziges Schneeglöckchen, welches morgens perfekt im Licht der Sonne steht. Allerdings beträgt das Zeitfenster um das Schneeglöckchen im Gegenlicht zu fotografieren genau 15 Minuten. Als wenn das nicht schon Herausforderung genug wäre, kommt das Licht auch noch von den ersten Sonnenstrahlen des Tages. Sonnenstrahlen sind so ziemlich das kostbarste und seltenste Gut der letzten Tage. Und wer jetzt noch immer denkt, das ist doch kein Problem, der muss wissen, dass Schneeglöckchen bei Frost auf der Seite liegen, statt ihre Köpfe in den Himmel zu recken. Ich brauchte also einen wolkenlosen Sonnenaufgang und eine laue Nacht. Genau an einem einzigen Morgen stimmten alle Parameter überein.

Aufgeregt schnappte ich mir meine Kamera und begab mich auf die Lauer. Ich hatte nur 15 Minuten Zeit. Als ich bemerkte, dass die SD Karte noch in meinem Laptop steckte, hatte ich nur noch 5 Minuten. Der Hinweis „Keine SD Karte“ könnte auch wirklich größer im Display erscheinen.

Schneeglöckchen im Gegenlicht mit Lichtreflexen
ISO 400 / Blende F6.3 / Belichtungszeit 1/1250 Sek.

Schneeglöckchen mit Flares und Bokeh im Gegenlicht
ISO 1250 / Blende F6.3 / Belichtungszeit 1/1250 Sek.

Krokusse und neue Perspektiven

Mein erster Impuls ist immer erstmal eine bodennahe Aufnahme mit dem Teleobjektiv zu machen. Dabei versuche ich sowohl den Hintergrund als auch den Vordergrund möglichst stark aufzulösen. Bei so bodennahen Blumen wie den Krokussen leider nicht so einfach. Oft verdecken Grashalme den Krokus oder durchbrechen den aufgelösten Vordergrund. Außer natürlich man darf sich der glücklicher Besitzer eines der teuersten Sony-Objektive auf dem Markt nennen. Auf mich trifft das leider nicht zu. Also hieß es für mich einfach mal die Perspektive wechseln.

Makroaufnahme einer Krokusblüte
ISO 80 / Blende F4 / Belichtungszeit 1/800 Sek.

Makroaufnahme eines weißen Krokus
ISO 80 / Blende F4 / Belichtungszeit 1/1600 Sek.

Makroaufnahme eines lilafarbenen Krokus
ISO 80 / Blende F4 / Belichtungszeit 1/640 Sek.

Mit meiner Nahlinse konnte ich ein paar spannende Makroaufnahmen machen und zeigen was Krokusse sonst noch zu bieten haben außer schöne bunte Blütenblätter.

Eine weitere fotografische Möglichkeit sah ich darin einfach eine Unterbelichtung zu versuchen und zu schauen was passiert.

Lila Krokusse leuchten im Dunkeln
ISO 320 / Blende F6.3 / Belichtungszeit 1/4000 Sek.

Eigentlich bestechen Krokusse durch ihre wunderschönen bunten Farben. Trotzdem konnte ich es mir nicht nehmen lassen die eleganten Formen dieser Blume ohne ablenkende Farben in schwarz weiß hervorzuheben.

Krokusse in schwarz weiß
ISO 6400 / Blende F6.3 / Belichtungszeit 1/1250 Sek.

Schau mal wer da summt

Wie so oft wenn man beim Fotografieren längere Zeit in der Natur verbringt, entdeckt man von Minute zu Minute immer mehr tolle Motive. Und manchmal machen diese Motive mit einem lauten Summen auf sich aufmerksam. Die warmen Temperaturen haben nicht nur Fotografen, sondern auch Bienen aus ihrer Winterruhe geholt. Und die Kelche der Krokusse schienen vor Pollen nur so zu triefen. Also her mit der Nahlinse! Mein Model war unglaublich geduldig und hat sich nicht von mir bei seiner emsigen Arbeit stören lassen. Ich habe sie richtig lieb gewonnen. Deshalb habe ich ihr auch einen kleinen Drink aus Zuckerwasser hingestellt, um sie ein bisschen zu unterstützen.

Mit Pollen benetzte Honigbiene in einer Blüte
ISO 3200 / Blende F6.3 / Belichtungszeit 1/2000 Sek.

Honigbiene sitzend in einer Krokusblüte
ISO 3200 / Blende F4 / Belichtungszeit 1/1600 Sek.

Makroaufnahme einer in einer Blüte sitzenden Honigbiene
ISO 3200 / Blende F8 / Belichtungszeit 1/2000 Sek.

Um die kleinen putzigen Tierchen von Angesicht zu Angesicht zu fotografieren, war eine ordentliche Portion Geduld von Nöten. Zu gern krabbelten sie mit dem Kopf voran tief hinein in die Blütenkelche der Krokusse. Zu bewundern war dann nur noch ihr kleiner Bienenpopo.

Honigbiene im Flug über Krokusse
ISO 4000 / Blende F6.3 / Belichtungszeit 1/4000 Sek.

Voll beladen mit Pollen ging es für die Biene von Blüte zu Blüte. Dabei ist es gar nicht so einfach die arbeitsamen flinken Bienchen im Flug zu erwischen. Mit einer Belichtungszeit von 1/4000 bekommt man aber auch den schnellsten Flieger scharf ins Bild.

Glücksbringer mit schwarzen Punkten

Während ich also darauf wartete, dass sich die Biene nochmal von ihrer Schokoladenseite zeigte, schaute ich mich ein wenig um. Und erblickte schwarze Punkte auf rotem Untergrund. Ein Marienkäfer! In freier Wildbahn! Das muss ich betonen, weil mir bisher nur Marienkäfer in meiner Wohnung begegnet sind. Sie scheinen ausgerechnet meine Wohnung als Winterquartier auserkoren zu haben.

Marienkäfer auf weißer Blüte in Hochformat
ISO 3200 / Blende F10 / Belichtungszeit 1/2000 Sek.

Schon seit längerem wollte ich diesen kleinen Glückskäfer auf Bild bannen. Und da war nun meine Chance. Der Bienenpopo war vergessen. Mit meiner Nahlinse legte ich mich auf die Lauer. Ich war sehr erstaunt darüber festzustellen, wie flink so ein Marienkäfer sein kann. Sobald ich ihn manuell fokussiert hatte, krabbelte er auch schon wieder aus meinem Schärfebereich. Im Gras war er wirklich flink unterwegs, aber der Krokus ließ ihn innehalten. Sehr zu meiner Freude. Besser könnte man das Glücksgefühl des Frühlings nicht in einem Bild vereinen.

ISO 3200 / Blende F5 / Belichtungszeit 1/1600 Sek.

Mein Fazit

Am Ende des Tages war ich sehr erstaunt darüber, was eine Nahlinse alles leisten kann. Nichts desto trotz hat sich mein Partner Thomas https://thomas-souls-photography.de ein Makroobjektiv bestellt. Ich bin sehr gespannt darauf, meine Nahlinse und sein Makroobjektiv miteinander zu vergleichen. Mein Fazit werde ich in einem neuen Blogeintrag veröffentlichen. Also bleib gespannt und schau mal wieder vorbei.

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